Nord Stream 2 ist keine US-amerikanische Angelegenheit

Christiane Latendorf

Die Fraktion DIE LINKE im Kreistag Vorpommern-Rügen begrüßt die Verurteilung der Drohungen aus den USA gegen die Fertigstellung der Gas-Pipeline Nord Stream 2 durch den Landtag in Schwerin.
Die Sanktionsankündigungen sind ein Angriff auf die staatliche Souveränität der Bundesrepublik und dürfen nicht hingenommen werden. Sie gefährden die wirtschaftliche Entwicklung des Landkreises Vorpommern-Rügens besonders am  einzigen nennenswerten Industriestandort der Insel Rügen in der Stadt Sassnitz. Es ist deshalb richtig, wenn der Landtag einmütig die Bundesregierung und EU-Kommission auffordert, die Sanktionen zu verhindern oder gegebenenfalls "geeignete Reaktionen" zu finden.
Zigtausende Verbraucher in Vorpommern-Rügen und im ganzen Bundesland heizen ihre Wohnungen im Winter mit preiswertem russischem Erdgas und haben sicher kein Interesse auf teures, umweltschädlicheres Frackinggas aus den USA umzusteigen. Bis wir in Deutschland unseren Bedarf aus regenerativen Energien decken können, ist diese Brückentechnologie noch notwendig.
Der Bürgermeister der Stadt Sassnitz, unser Fraktionsmitglied Frank Kracht, machte in der ARD-Sendung „Hart aber fair“ deutlich, dass er vom Auswärtigem Amt der Bundesrepublik erwartet, dort zu handeln, um eine Kleinstadt in Vorpommern nicht zwischen geopolitische Mühlen geraten zu lassen. Unsere Fraktion schließt sich dem ohne Wenn und Aber an.