offener brief zur Krankenhaussituation in VR

Armin Latendorf

Sehr geehrter Herr Minister Lauterbach, sehr geehrte Damen und Herren,

 

die Fraktionen der Partei DIE LINKE in den Kreistagen Mecklenburg-Vorpommerns sowie der Bürgerschaftsfraktion DIE LINKE der Hansestadt Rostock und der Fraktion DIE LINKE in der Stadtvertretung der Landeshauptstadt Schwerin wenden sich in einem offenen Brief an Sie, Herr Bundesminister für Gesundheit Herrn Prof. Karl Lauterbach, sowie auch an die übrige Bundesregierung, um auf die kritische Situation der Krankenhäuser im Land aufmerksam zu machen. Insbesondere die finanzielle Situation der kommunalen Krankenhäuser bereitet uns große Sorgen, weil es schon jetzt Krankenhäuser gibt, bei denen, der äußeren Situation geschuldet, Zuschüsse der Trägerkommunen in hohem Maße notwendig sind. Zuschüsse die die kommunalen Haushalte eigentlich nicht tragen können.

 

Wegen steigender Kosten infolge der inflationären Entwicklung in der Bundesrepublik und der notwendigen Tarifsteigerungen für Ärztinnen und Ärzte, dem Pflege- und Dienstleistungspersonal, werden die Probleme in der Finanzierung der Kliniken immer größer, die, wenn es nicht kurzfristig zu erheblichen Verbesserungen der Leistungsvergütung kommt, letztendlich zu Insolvenzen etlicher Krankenhäuser und damit der flächendeckenden Gesundheitsversorgung, führen wird.

Auch hier im Land Mecklenburg-Vorpommern zeichnen sich zunehmend Finanz- und vor allem Liquiditätsprobleme unserer Krankenhäuser ab. Dabei ist die Sicherstellung der saisonalen Gesundheitsversorgung von Millionen Urlaubern in unseren Tourismusregionen zu berücksichtigen. Insgesamt ist eine fatale Fehlentwicklung in der bundesweiten Gesundheitspolitik festzustellen. Durch sie ist die dringend notwendige flächendeckende Gesundheitsversorgung bereits gefährdet. Es muss davon ausgegangen werden, dass eine wohnortnahe Versorgung der Patienten entsprechend den Erfordernissen nicht mehr gewährleistet ist, wenn sich diese Entwicklung so fortsetzt. Im Falle einer Schließung von Krankenhäusern in der Fläche und einer Ausdünnung wesentlicher Leistungsangebote der Kliniken, müssten Patienten außerhalb von Ballungsräumen Entfernungen überwinden, die letztendlich lebensgefährdend sein können.

Neben der wirtschaftlichen Diskussion darf auch die moralische Dimension überall in Deutschland nicht zu kurz kommen.

 

Handeln Sie bevor es zu spät ist!

 

Stralsund den 22.3.2024